Burnout hat immer eine Vorgeschichte.

Und die beginnt meistens viel früher, als sie wahrgenommen wird. Im privaten und beruflichen Umfeld.

Burnout Prävention

Wie kann ich Burnout vorbeugen?
Was ist ein Burnout?

Sinngemäß übersetzt bedeutet Burnout ausgebrannt sein. Am Ende eines längeren Prozesses fühlen sich Betroffene genauso. Erschöpft und ausgebrannt. Sie sind nicht mehr in der Lage, ihren Alltag zu bewältigen. Dabei ist Burnout immer das Ergebnis des Zusammenwirkens von Stressfaktoren, individueller Verarbeitungsmethoden und fehlender Kompensation.

Burn-out ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Faktor eingestuft worden, der die Gesundheit beeinträchtigen kann. Das Gefühl des Ausgebrannt-Seins resultiere aus chronischem Stress am Arbeitsplatz, der unter anderem zu einer negativen Einstellung zum Job und geringerer Leistungskraft führen könne, lautet ein Teil der nun neuen WHO-Definition. Burnout ist bisher ohne Definition berücksichtigt gewesen. Jetzt sei der Begriff mit dieser Beschreibung im Katalog der 55.000 Krankheiten, Symptome und Verletzungsursachen aufgelistet, aber nicht als eigenständige Krankheit, sondern im Zusammenhang mit Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung. Im ICD (International Classification of Deseases) ist Burnout mit der Zusatzziffer Z73: Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung gekennzeichnet.

Burnout als Erkrankung ist nicht direkt messbar i.S. von Blutwerten, sondern kann nur im Zusammenhang mit verschiedenen Symptomen und biografischen Details erhoben werden.

Was fördert Burnout?

Burnout-gefährdete Menschen haben sich selbst und ihre Bedürfnisse aus dem Blick verloren. Sie befinden sich in einem Hamsterrad, dem sie oft durch weiter erhöhte Anstrengung und Leistung zu entkommen versuchen. Nach dem Motto: Wenn ich mich noch mehr anstrenge und noch besser werde, dann wird es auch mit dem Burnout besser. Das genaue Gegenteil ist der Fall.

Erste Hilfe bei Burnout

Nur ein radikales „Aus der Situation gehen“ schützt vor einer Überlastung sowie der totalen emotionalen wie körperlichen Erschöpfung. Geschieht das nicht freiwillig und aus Einsicht, streikt der Körper und erzwingt selbst ein Innehalten. Bevor es zum Zusammenbruch kommt, sollte man – als Privatperson und Familie oder als Arbeitgeber und Führungskraft – mit bewährten Maßnahmen gegensteuern.

Hilfe bei den ersten Anzeichen

– Innehalten –

– Atmen –

Wichtige Fragen stellen: Wer bin ich? Was bin ich? Wofür bin ich?

Was sind meine Ziele, Wo will ich hin und Wie ist meine Situation momentan? Aus dem Vergleich des IST-Zustandes und der Beantwortung der wichtigen Fragen ergeben sich schon Anhaltspunkte für mögliche Veränderungen. Wichtig ist ebenso eine fachliche, therapeutische Begleitung.

Sie benötigen Hilfe zur Vermeidung eines Burnouts?

Stufen bei der Entwicklung von Burnout:
3 großräumige Burnoutphasen

(Freudenberger Modell)

Der typische Verlauf von Burnout kann von Person zu Person variieren, aber es gibt einige gemeinsame Merkmale. Hier ist eine grobe Beschreibung des Verlaufs:

In dieser Phase sind Menschen oft sehr engagiert und zeigen ein hohes Maß an Einsatz in ihrem Beruf oder anderen Lebensbereichen. Sie arbeiten hart und nehmen eine hohe Arbeitsbelastung auf sich, ohne ausreichende Erholungspausen einzulegen.

Im Laufe der Zeit steigt die Anspannung aufgrund des chronischen Stresses und der Überforderung weiter an. Menschen können Schlafstörungen, körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme, eine negative Veränderung der Stimmung und höhere Reizbarkeit erleben. Die Frustration über die Nicht-Lösung führt zu einem allmählichen, inneren Rückzug, da ja doch nichts zu ändern ist. Der Körper ist erschöpft von der erbrachten Hochleistung, Symptome nehmen überhand. Selbst einfache Aufgaben können sich als überwältigend anfühlen.

Weitere Veränderungen
Desillusionierung: In dieser Phase stellen viele Menschen ihre Arbeit oder ihr Engagement infrage. Sie fühlen sich frustriert, hoffnungslos und verlieren das Interesse an den Dingen, die sie früher motiviert haben. Das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit sinkt, und die Motivation nimmt ab.
Depersonalisierung: Menschen mit Burnout können zunehmend zynisch, distanziert und gefühllos gegenüber anderen Menschen werden. Sie fühlen sich oft ausgebrannt und haben Schwierigkeiten, Mitgefühl oder Empathie zu zeigen.

Wenn der Stress chronisch bleibt und keine angemessene Erholung erfolgt, tritt eine tiefe Erschöpfung ein. Das Energieniveau sinkt drastisch, und die Person fühlt sich ständig müde und erschöpft. Selbst einfache Aufgaben können sich als überwältigend anfühlen. Betroffene wollen nur noch im Bett liegen und die Welt ausblenden. Depression breitet sich aus. An diesem Punkt ist ein Klinikaufenthalt nicht mehr zu vermeiden.

Wenn die Behandlung und Erholungsmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden, können Menschen sich von Burnout erholen und eine positive Veränderung erfahren. Dies erfordert oft eine Veränderung des Lebensstils, die Reduzierung von Stressoren und die Entwicklung neuer Bewältigungsstrategien.Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Fall von Burnout zwangsläufig diesen Verlauf durchläuft und dass die Intensität und Dauer der einzelnen Phasen variieren können.

Nach Herbert Freudenberger, der als erster den Begriff „Burnout“ verwendete (1974), und in seinem „Burnout-Rad“ beschrieb, gibt es insgesamt 12 Stufen bei der Entstehung, aber die drei Genannten stellen die Hauptphasen dar, an denen man sich gut orientieren und eine Selbsteinschätzung vornehmen kann.
Fast jeder Mensch kennt Phasen in seinem Leben, die anstrengend, herausfordernd und stressig sind, und das eigene Bemühen, mit dem Stress umzugehen, die Situation „zu wuppen“ und im Sinne einer zeitlichen Begrenzung, den Stress auszuhalten und die eigenen Bedürfnisse zurückzustecken.
Das ist völlig normal und macht das Leben schlichtweg phasenweise auch aus. Fehlt in dieser Situation jedoch die Achtsamkeit für das eigene Fühlen, und/oder sind die eigenen Verhaltensmuster und Glaubenssätze („Leistung um jeden Preis“, „es jedem Recht machen, gefallen zu wollen“ ) zu stark und /oder eventuell das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit, Grenzen setzen zu können zu schwach, dann führt das zu einer länger andauenden Belastung mit entsprechenden körperlichen Symptomen und direkt in einen Burnout.
Selbst positiver, andauernder Stress kann in einen Burnout münden, wie viele beispiele berühmter und erfolgreicher Menschen zeigen. Erfolgsdruck, dauernde Präsenz, Zeitdruck, nach außen immer gut da stehen wirken über einen längeren Zeitraum genauso schädlich wie vermeintlich negativer Stress (Arbeitsverdichtung, dauernde Verfügbarkeit, Ohnmachtsgefühle ect).

Burnout-Prävention durch Stresskompetenz

Privatpersonen

Individuelles Coaching zur effektiven Kompensation der persönlichen Stressfaktoren

Unternehmen

Vielfältige Workshop- und Coaching-Programme für Teams, Führungskräfte und einzelne Mitarbeiter

Je früher, desto wirkungsvoller.

Bei Symptomen von Burnout fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist kein Zeichen von Schwäche. Es zu unterlassen, schon eher.

Cristina Brandt-Weil
Diplom-Psychologin, Familientherapeutin,
Profilerin und Coach

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